Fluthilfe aus Deutschland erreicht die Not leidenden Menschen
Bericht einer Besichtigung vor Ort
Mátéffy Hajnalka, die Leiterin des Jugendprojekts Fehérlófia in Cristuru Secuiesc (Székelykeresztúr) und ihr deutscher Mann Wolfram Hesse, Vorstandsmitglied der Rumänieninitiativgruppe Bautzen e.V. fuhren heute mit mir durch das Fehér-Nyikó-Tal in die vom Hochwasser betroffenen Dörfer Siménfalva und Kobátfalva. Wir wollten uns ein Bild von der Lage und der Verwendung der Hilfsgelder machen und Menschen aufsuchen, die unter der Flut gelitten hatten.
Die verheerende Flutwelle war im August 2005 gekommen, an einem schönen Sommertag. Vereinzelt hatte es Warnungen gegeben, doch niemand rechnete mit dem Schlimmsten. Als das Wasser kam und das Tal überflutete, riss es Vieh und Häuser mit sich und sogar Menschen kamen zu Tode. Auf unserer Fahrt erfuhren wir viele Geschichten und von einer möchte ich Ihnen berichten.
Bericht einer Besichtigung vor Ort
Mátéffy Hajnalka, die Leiterin des Jugendprojekts Fehérlófia in Cristuru Secuiesc (Székelykeresztúr) und ihr deutscher Mann Wolfram Hesse, Vorstandsmitglied der Rumänieninitiativgruppe Bautzen e.V. fuhren heute mit mir durch das Fehér-Nyikó-Tal in die vom Hochwasser betroffenen Dörfer Siménfalva und Kobátfalva. Wir wollten uns ein Bild von der Lage und der Verwendung der Hilfsgelder machen und Menschen aufsuchen, die unter der Flut gelitten hatten.
Die verheerende Flutwelle war im August 2005 gekommen, an einem schönen Sommertag. Vereinzelt hatte es Warnungen gegeben, doch niemand rechnete mit dem Schlimmsten. Als das Wasser kam und das Tal überflutete, riss es Vieh und Häuser mit sich und sogar Menschen kamen zu Tode. Auf unserer Fahrt erfuhren wir viele Geschichten und von einer möchte ich Ihnen berichten.
Das ist nur eines von vielen vergessenen Schicksalen. Manche Menschen haben keine Angehörigen mehr, die sich um sie kümmern und müssen mit geringsten Mitteln ihr Dasein fristen. Heute besuchten wir die alte Frau, die so aufopferungsvoll für die Kranke gesorgt hatte. Wir gingen in ihr Haus, setzen uns in ihre kleine Stube und hörten ihre Geschichte an. Die Frau brach in Tränen aus, als sie erzählte und als Hajnalka ihr eine Geldspende von etwa sechzig Euro übergab. Für sie war es das erste Mal, dass Fremde zu ihr kamen, um ihre Tat zu würdigen und sie dankte uns sehr.

Bild: Die alte Frau bedankt sich bei Hajnalka für unseren Besuch
In Kobátfalva angekommen, sahen wir noch immer die Spuren der Verwüstung. Zerstörte Gärten, die Wände der Häuser mannshoch durchfeuchtet, einige Mauern mit großen Löchern, andere Bauten gänzlich zusammen gebrochen. Doch dann wir sahen die neuen Häuser, die auch mit deutscher Hilfe gebaut werden konnten. Wir sahen neu befestigte Ufer, eine neue Straßenbrücke, fleißige Menschen, die an ihrem Hof arbeiteten und hier und da hatte es den Anschein von normalem Dorfleben. Freundlich begrüßten uns die Bewohner und baten uns in ihre neuen Heime. Die waren oftmals noch nicht eingerichtet, doch wenigstens stand ein Ofen darin, heizte einen kleinen Raum und sorgte für einen warmen Platz zum Überleben im Winter.

Bild: Neu befestigtes Ufer in Kobátfalva

Bild: Mit Spendenmitteln neu gebautes Haus

Bild: Dieses Haus war bis in Fensterhöhe überflutet
Die Spendengelder der Deutschen sind größtenteils bereits verwendet worden. Sie dienten dem Bau neuer Häuser und der Anschaffung nötigster Güter, wie Brennholz und Öfen. Ein Hochwasser-Ausschuss, bestehend aus Bürgern der Gemeinde, dem Pfarrer und Mitgliedern der Gemeindeverwaltung, teilt die einzelnen Mittel nach Bedürftigkeit zu. Jede Zuwendung wird in Listen festgehalten und aus den Gesprächen mit den Bewohnern haben wir den Eindruck gewonnen, dass die Verteilung gleichmäßig und gerecht vonstatten geht. Für die öffentlichen Hilfen gibt es ein Bon-System, es werden Gutscheine ausgegeben, die zum Kauf von Baumaterialien und Einrichtungsgegenständen berechtigen. Am besten haben es natürlich die Bewohner, deren Kinder und Verwandte mit helfen können. Sie sind in der Lage, ihre Höfe recht schnell wieder herzurichten. Viele Hilfen gab es auch von den Kirchgemeinden der Umgebung.

Bild: Ein neuer Brunnen auf dem Hof

Bild: Ein Dorfbewohner zeigt uns sein neues Haus

Bild: Vom Wasser zerstörte Außenwand eines Wohnhauses
Uns liegen Fotos vor, die die Schäden und Hilfsmaßnahmen dokumentieren. Alle Zahlungen an die verteilenden Organisationen sind belegt und nachweisbar. Die gemeinsamen Anstrengungen zum Überwinden dieser Naturkatastrophe haben gezeigt, dass es hier in Rumänien eine funktionierende Zivilgesellschaft gibt und dass die Dorfgemeinschaften in den Zeiten der Not zusammen halten.


Bild: Neu gebautes kleines Haus Bild: Die künftige Bewohnerin erzählt
für eine alte Frau uns vom Tag des Hochwassers
Im Namen der Menschen in den Hochwasserdörfern überbringen wir allen Spendern und Helfern herzlichen Dank und Freude über die Hilfe, den Trost und Beistand in dieser schweren Zeit. Unser besonderer Dank gilt dem Rotary Club Freital, der Aktion Zivilcourage und der katholischen Gemeinde St. Kunigunde in Pirna, den evangelischen Kirchgemeinden St. Petri Bautzen, Mittelherwigsdorf, Lommatzsch und Bannewitz, dem Ev. Stadtjugendpfarramt Dresden sowie Dr. Klemens Wagner und Stefan Reuter für die bedeutenden Einzelspenden, Sammlungen und Hilfsaktionen.
Auch Sie können dazu beitragen, die Not in den Hochwassergebieten Siebenbürgens zu lindern, indem Sie selbst spenden oder andere dazu anregen.
Unsere Bankverbindung
Kontoinhaber: Rumänieninitiativgruppe Bautzen e.V.
Kontonummer: 100 000 63 91
BLZ: 855 500 00
Bank: Kreissparkasse Bautzen
Betreff: Fluthilfe

Bild: Ein neuer Kühlschrank, gekauft
von Gutscheinen aus Spendenmitteln

Bild: Ein neuer Küchenofen beheizt das Haus

Bild: Die alten Leute zeigen uns
dankbar ihr kleines Heim
Autor: Peter Großmann, 16. Januar 2006; Bilder: Wolfram Hesse