Herzlich willkommen
auf unserer
Vereins-Webseite
Wir arbeiten seit 1990 zugunsten von elternlosen Kindern und Jugendlichen im Kreis Harghita in Rumänien.
E-Mail: | Telefon: 035877 120027
Wir arbeiten seit 1990 zugunsten von elternlosen Kindern und Jugendlichen im Kreis Harghita in Rumänien.
Mit großer Sorge blicken wir in diesen Tagen auf die Gemeinde Parajd im Herzen des rumänischen Szeklerlandes – eine Region, die vielen von Ihnen durch unsere Projekte in Székelykeresztúr am Herzen liegt. Eine beispiellose Naturkatastrophe bedroht dort das berühmte Salzbergwerk, das nicht nur ein Wahrzeichen, sondern auch die wirtschaftliche und kulturelle Lebensader für unzählige Menschen ist.
Nach sintflutartigen Regenfällen in den vergangenen Wochen ist der sonst beschauliche Korond-Bach, der direkt über dem Grubensystem des Salzbergwerks verläuft, zu einem reißenden Strom angeschwollen. Mit unvorstellbarer Kraft durchbrachen die Wassermassen die Schutzschichten und ergossen sich in die jahrhundertealten, riesigen unterirdischen Kammern. Innerhalb kürzester Zeit wurde das Bergwerk, das jährlich Hunderttausende Besucher anzog, vollständig überflutet.
Seit diesem Ereignis steht das Leben in Parajd still. Das Bergwerk wurde umgehend für Besucher geschlossen. Was jedoch genau in den Tiefen geschieht, weiß niemand. Geologen und Experten stehen vor einem Rätsel: Das eindringende Süßwasser löst das Salz der tragenden Säulen und Wände auf, was die gesamte Statik der unterirdischen Welt akut gefährdet. Die größte Befürchtung ist ein großflächiger Einsturz der Grube.
Für die Menschen in Parajd ist diese Situation ein Albtraum. Über 80% der lokalen Wirtschaft hängen direkt oder indirekt vom Salzbergwerk ab. Pensionsbesitzer sehen sich mit einer Welle von Stornierungen konfrontiert, Restaurantbetreiber fürchten um ihre Existenz, und die Angestellten des Bergwerks und der umliegenden Betriebe blicken in eine ungewisse Zukunft.
Doch der Verlust ist weit mehr als nur wirtschaftlich. "Das Bergwerk war ein Erbe unserer Ahnen. Jetzt sind wir Waisen!", fasste ein tief bewegter Anwohner die Gefühlslage zusammen. Dieser Ort war ein magisches Reich für Kinder, eine Quelle der Heilung für Menschen mit Atemwegsbeschwerden und ein Symbol des Stolzes für das gesamte Szeklerland.
Während die Behörden und Experten fieberhaft nach Lösungen suchen, steht die Gemeinde vor einem Dilemma. Ein Abpumpen des Wassers wäre eine gewaltige Aufgabe, die Monate dauern könnte. Zudem ist das Wasser nun hochgradig salzhaltig und kann nicht einfach in die Umwelt abgeleitet werden. Schlimmer noch: Einige Fachleute befürchten, dass gerade der immense Wasserdruck im Inneren die instabil gewordenen Stollen noch stützt. Ein Abpumpen könnte den gefürchteten Kollaps erst recht auslösen.
Inmitten der Krise werden erste Stimmen laut, die von Versäumnissen sprechen. Berichte über Studien, die bereits vor Jahren auf genau diese Gefahr hingewiesen haben, machen die Runde und werfen die schmerzhafte Frage nach der Verantwortlichkeit auf.
Die Lage in Parajd ist angespannt und entwickelt sich von Tag zu Tag. Es ist eine Zeit des Bangens und Hoffens. Wir von der RIG Bautzen sind in Gedanken bei den Menschen vor Ort und möchten unser tiefes Mitgefühl für diese schwere Prüfung zum Ausdruck bringen. Die Stärke und der Zusammenhalt der Szekler Gemeinschaft sind bekannt, und wir hoffen inständig, dass es Wege gibt, diese Krise zu überwinden und das Herz des Szeklerlandes zu retten.
Das Schadereignis im Salzbergwerk Parajd, bei dem der Korond-Bach in die Grube einbrach, begann Ende Mai 2025. Die Situation entwickelte sich über mehrere Tage und eskalierte Anfang Juni 2025, als die Einsturzgefahr akut wurde und Evakuierungen im Ort notwendig wurden.